Als ich zum ersten Mal auf Vera F. Birkenbihl stieß, war ich fasziniert von ihrer unkonventionellen, aber so einleuchtenden Herangehensweise an das Lernen. Ihre Philosophie des „gehirngerechten Lernens“ eröffnete mir nicht nur neue Perspektiven auf das Aneignen von Wissen, sondern veränderte auch, wie ich über meine eigene Lernfähigkeit dachte. Ihre Methoden sind nicht einfach nur praktische Tipps – sie sind ein Schlüssel dazu, wie wir unser Gehirn besser nutzen und gleichzeitig Freude am Lernen entwickeln können.
In diesem Beitrag möchte ich euch nicht nur Vera F. Birkenbihls Ansatz näherbringen, sondern auch meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse teilen, die ich durch ihre Methoden gewonnen habe.
Was ist gehirngerechtes Lernen?
Gehirngerechtes Lernen ist ein Ansatz, der sich an der natürlichen Funktionsweise des menschlichen Gehirns orientiert. Vera Birkenbihl stellte die Frage: „Warum sollte Lernen anstrengend sein, wenn unser Gehirn darauf ausgelegt ist, Informationen spielerisch und mühelos zu verarbeiten?“
Die traditionelle Bildung, wie ich sie erlebt habe, setzte oft auf Disziplin, Auswendiglernen und Wiederholung. Es war selten inspirierend und fühlte sich oft wie ein Kampf an. Doch Vera F. Birkenbihl zeigte, dass Lernen anders funktionieren kann – auf eine Weise, die das Gehirn aktiviert, anstatt es zu ermüden. Ihre Grundprinzipien sind dabei einfach, aber revolutionär:
Lernen im Kontext: Das Gehirn liebt Geschichten und Verbindungen. Es fällt uns schwer, isolierte Fakten zu merken, aber wenn wir sie in einen sinnvollen Zusammenhang bringen, bleiben sie haften.
Humor und Neugier: Lernen muss Spaß machen. Humor und Überraschungen aktivieren unser Gehirn und machen es empfänglicher für neue Informationen.
Visualisierung: Bilder und Diagramme helfen, komplexe Themen zu verstehen. Unser Gehirn verarbeitet visuelle Informationen schneller und nachhaltiger als reine Texte.
Emotionen einbinden: Das, was uns berührt, bleibt. Positive Emotionen verstärken unser Gedächtnis, während negative Emotionen oft Blockaden auslösen.
Mein Aha-Moment mit Birkenbihl
Ich erinnere mich an den Moment, als ich zum ersten Mal ihr Video über gehirngerechtes Lernen sah. Vera F. Birkenbihl sprach mit einer Mischung aus Humor, Leidenschaft und einer verblüffenden Klarheit. Ein Satz blieb mir besonders im Kopf:
„Das Gehirn lernt immer, ob wir wollen oder nicht –
aber wie es lernt, hängt davon ab, wie wir es füttern.“
Das veränderte alles für mich. Ich begann, meine eigenen Lernmethoden zu hinterfragen. Warum hatte ich mich so oft gequält, Wissen aufzunehmen? Warum hatte ich das Lernen nicht mehr als Spiel betrachtet, so wie es Kinder tun? Und warum hatte ich mich oft selbst blockiert, weil ich dachte, ich sei „nicht gut genug“ in bestimmten Bereichen?
Durch Birkenbihls Ansatz verstand ich, dass Lernen ein natürlicher Prozess ist – einer, der mit Freude und Leichtigkeit verbunden sein kann, wenn wir unser Gehirn richtig ansprechen.
Die Birkenbihl-Methode im Alltag
Eine der einprägsamsten Erfahrungen, die ich mit ihrer Methode gemacht habe, war beim Erlernen einer neuen Sprache. Ich hatte immer wieder versucht, Vokabeln zu pauken oder mich durch Grammatikregeln zu quälen – ohne Erfolg. Doch Vera F. Birkenbihl hatte einen völlig anderen Ansatz:
Dekodieren
Beim Dekodieren wird ein fremdsprachiger Text wörtlich übersetzt, sodass man intuitiv die Struktur und Bedeutung der Sprache erkennt. Es ist, als würde man das Gehirn sanft in die neue Sprache eintauchen lassen, ohne Druck oder Zwang. Ich probierte es mit einer Kurzgeschichte auf Italienisch aus und war erstaunt, wie schnell ich die Wörter und Phrasen verinnerlichte. Es fühlte sich fast so an, als würde mein Gehirn von selbst arbeiten.
Das Dekodieren ist aber nur ein Teil der Methode. Durch das anschließende aktive und passive Zuhören wurden meine Fortschritte verstärkt. Ich ließ die Sprache im Hintergrund laufen, während ich alltägliche Dinge tat, und nach und nach begann ich, Muster zu erkennen und die Sprache zu „fühlen“.
Lernen mit Humor und Bildern
Ein weiteres Highlight von Vera F. Birkenbihls Ansatz ist ihr kreativer Umgang mit Visualisierung. Sie zeigte, wie mächtig Bilder, Skizzen und Mindmaps sein können, um komplexe Themen zu verstehen. Ich erinnere mich an eine Übung, die sie „KaWa“ nannte – kurz für Kreative Assoziationen und Wortspiele. Dabei ging es darum, Begriffe in Bilder zu verwandeln und spielerische Verbindungen herzustellen.
Ich wendete diese Technik in einem beruflichen Kontext an, als ich ein schwieriges Konzept für ein Projekt präsentieren musste. Statt langweilige Diagramme zu erstellen, nutzte ich Birkenbihls Ansatz, um visuell darzustellen, wie die einzelnen Elemente zusammenhängen. Die Reaktionen waren überwältigend – nicht nur, weil die Präsentation verständlicher war, sondern auch, weil die Zuhörer Spaß daran hatten, ihr zu folgen.
Die emotionale Komponente des Lernens
Einer der tiefsten Aspekte von Birkenbihls Arbeit ist die Bedeutung von Emotionen beim Lernen. Sie betonte immer wieder, dass das, was uns emotional berührt, tiefer in unserem Gedächtnis verankert wird. Das ist der Grund, warum wir uns an bestimmte Erlebnisse aus unserer Kindheit so lebhaft erinnern können, während wir die Inhalte einer langweiligen Vorlesung schnell vergessen.
Ich begann, diesen Gedanken in meinen Alltag zu integrieren. Statt mich bei der Arbeit oder in Lernprozessen auf negative Gedanken („Ich schaffe das nicht“, „Das ist zu schwer“) zu konzentrieren, versuchte ich, positive Assoziationen zu schaffen. Einmal verband ich das Lernen eines schwierigen Themas mit meiner Lieblingsmusik – und plötzlich wurde die Aufgabe viel angenehmer.
Birkenbihls Vermächtnis
Vera F. Birkenbihl hat uns mehr hinterlassen als nur Techniken und Methoden. Sie hat uns eine Philosophie des Lernens geschenkt – eine, die Respekt vor der natürlichen Funktionsweise des Gehirns zeigt und uns ermutigt, neugierig, verspielt und offen zu bleiben.
Durch ihre Videos, Bücher und Vorträge hat sie nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Mut gemacht. Mut, anders zu denken, Mut, Fehler zu machen, und Mut, auf die eigene Intuition zu vertrauen.
Für mich ist ihr größtes Vermächtnis, dass sie gezeigt hat, wie Lernen Freude machen kann. Ihre Methoden sind universell anwendbar – sei es in der Schule, im Beruf oder im persönlichen Leben. Und vor allem erinnern sie uns daran, dass das Gehirn ein wunderbares Werkzeug ist, das wir oft unterschätzen.
Mein Fazit: Was ich von Vera F. Birkenbihl gelernt habe
Gehirngerechtes Lernen ist keine Technik, sondern eine Lebenshaltung. Es bedeutet, das Lernen als etwas Natürliches zu betrachten, das Teil unserer menschlichen Erfahrung ist. Es bedeutet, Freude, Humor und Emotionen zu nutzen, um Wissen zu vertiefen. Und es bedeutet, auf sich selbst zu vertrauen – auf die eigene Kreativität, Neugier und Intuition.
Vera F. Birkenbihl hat mir gezeigt, dass Lernen kein Kampf sein muss. Es kann ein Abenteuer sein, bei dem wir nicht nur neue Dinge über die Welt erfahren, sondern auch über uns selbst. Ihre Arbeit hat mich inspiriert, mein eigenes Denken zu hinterfragen und Wege zu finden, die mir wirklich helfen, zu wachsen.
Für jeden, der das Gefühl hat, „nicht gut genug“ zu sein, der sich schwer tut, etwas Neues zu lernen, oder der einfach mehr Freude am Leben und Lernen haben möchte – Vera F. Birkenbihl hat die Werkzeuge, um das zu ändern.
Ich hoffe, dass ihre Ideen und Methoden auch euch inspirieren werden. Probiert es aus, experimentiert, spielt – und entdeckt, wie viel Spaß Lernen wirklich machen kann. 😊
Quellen
Die Birkenbihl-Methode erklärt von Vera F. Birkenbihl: Ein detaillierter Einblick in die von ihr entwickelte Methode des gehirn-gerechten Sprachenlernens. https://vera-birkenbihl.de/die-birkenbihl-methode/ abgerufen am 29.11.2024
Die Birkenbihl-Methoden: Gehirn-gerechtes Lernen: Ein Artikel, der ihre Lernmethoden und deren Anwendung im Alltag beleuchtet. https://www.spielundlern.de/wissen/die-birkenbihl-methoden-gehirngerechtes-lernen/ abgerufen am 29.11.2024
Wie funktioniert gehirn-gerechtes Lernen?: Dieser Beitrag erklärt, was gehirn-gerechtes Lernen ist und wie es effektiv eingesetzt werden kann. https://www.lernxpert.de/wie-funktioniert-gehirngerechtes-lernen/ abgerufen am 29.11.2024
Gehirn-gerechtes Lernen – Teil 1: Das Wissensnetzmodell: Eine Einführung in das von Birkenbihl entwickelte Wissensnetzmodell und dessen Bedeutung für effektives Lernen. https://www.gerne-lernen.at/gehirn-gerechtes-lernen1/ abgerufen am 29.11.2024
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