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Sauschlau und unterschätzt: Warum Schweine viel mehr können, als wir denken

Stefan

Heute ist ein besonderer Tag, und ich möchte die Gelegenheit nutzen, über ein Tier zu schreiben, mit dem ich eine ganz besondere Verbindung habe. Es ist intelligent, sozial, ein exzellenter Problemlöser – und, ganz nebenbei, auch ziemlich süß. In vielerlei Hinsicht erinnert es mich an mich selbst. Die Rede ist natürlich vom Schwein!


Schwein und ich

Schweine begleiten den Menschen seit Jahrtausenden – als Nutztiere, Kultursymbole und in jüngster Zeit auch als intelligente Wesen, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Dennoch werden sie oft auf ihren wirtschaftlichen Nutzen reduziert, ohne ihr faszinierendes Sozialverhalten, ihre Intelligenz und ihre historische Bedeutung ausreichend zu würdigen. Am heutigen Tag des Schweins möchte ich meine persönliche Geschichte mit diesen wunderbaren Tieren teilen, meine Patenschaft für die Rotbunten Husumer Schweine in der Arche Warder vorstellen und beleuchten, was wir über die kognitiven Fähigkeiten von Schweinen wirklich wissen. Zudem werfen wir einen Blick auf die ZDF-Dokumentation Sauschlau, die eindrucksvoll zeigt, dass Schweine weitaus mehr sind als bloße Nutztiere.


Faszination Schwein – eine lebenslange Leidenschaft


Schon als Kind verspürte ich eine tiefe Faszination für Schweine. Während andere Kinder Pferde oder Hunde favorisierten, zog es mich stets zu diesen intelligenten und neugierigen Tieren hin. Ihr verspieltes Verhalten, ihr freundlicher Blick und ihre schlauen Reaktionen auf die Umwelt beeindruckten mich nachhaltig. Besonders spannend fand ich, wie sie sich untereinander verständigten, enge soziale Bindungen eingingen und individuelle Persönlichkeiten entwickelten.

Diese Begeisterung ließ mich auch als Erwachsener nicht los. Ich wollte mehr über Schweine erfahren, ihre Geschichte verstehen und mich für ihren Erhalt engagieren. So entschied ich mich für eine Patenschaft bei der Arche Warder, um einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Rotbunten Husumer Schweine zu leisten. Diese alte Haustierrasse fasziniert mich nicht nur durch ihr auffälliges Aussehen, sondern auch durch ihre außergewöhnliche Geschichte.



Das Rotbunte Husumer Schwein – ein Symbol des Widerstands


Schweine Patenschaft Arche Warder

Das Rotbunte Husumer Schwein, auch "Dänisches Protestschwein" genannt, hat eine bewegte Vergangenheit. Ende des 19. Jahrhunderts, als das damals dänische Schleswig von Preußen annektiert wurde, war es der dänischen Bevölkerung verboten, ihre Landesflagge öffentlich zu zeigen. Die Bewohner fanden jedoch eine kreative Lösung: Sie züchteten Schweine mit rot-weißer Fellzeichnung, die der dänischen Flagge glich. Diese Tiere grunzten fortan in den Gärten als stille, aber wirkungsvolle Protestsymbolik.

Diese Geschichte zeigt, dass Schweine weit mehr sind als einfache Nutztiere – sie können zum Symbol von Identität, Widerstand und kulturellem Ausdruck werden. Die Arche Warder setzt sich heute für den Erhalt dieser besonderen Rasse ein, da sie durch die moderne Landwirtschaft fast vollständig verdrängt wurde. Dank der Unterstützung durch Patenschaften kann diese traditionsreiche Züchtung weiterhin bewahrt werden.



Die unterschätzte Intelligenz der Schweine


Dass Schweine hochintelligent sind, wird in der öffentlichen Wahrnehmung oft übersehen. Viele Menschen verbinden sie mit Schmutz, Instinkt und reiner Nahrungsproduktion. Doch wissenschaftliche Untersuchungen zeigen ein völlig anderes Bild: Schweine verfügen über eine bemerkenswerte kognitive Leistungsfähigkeit, die sie mit Hunden und sogar kleinen Kindern vergleichbar macht.


Sozialverhalten und Kommunikation


Schweine besitzen eine komplexe soziale Struktur. Sie erkennen sich gegenseitig an der Stimme, können sich Gesichter einprägen und sogar lernen, Spiegelbilder zu deuten. Ihre Kommunikationsfähigkeit ist ausgeprägt – sie nutzen unterschiedliche Laute, um Freude, Angst oder Unwohlsein auszudrücken. Forscher haben herausgefunden, dass sie kooperieren, wenn es um die Lösung von Aufgaben geht, und dass sie sogar taktische Fähigkeiten besitzen, um Artgenossen zu überlisten.


Problemlösung und Gedächtnisleistung


In Laborexperimenten konnten Schweine anspruchsvolle Aufgaben lösen, beispielsweise durch das Drücken von Hebeln oder das Navigieren in komplexen Labyrinthen. Sie merken sich Lösungen über längere Zeiträume hinweg und passen ihre Strategie flexibel an. Diese Eigenschaften sind typisch für intelligente Säugetiere – und widerlegen das gängige Klischee vom "dummen Schwein".


Die ZDF-Dokumentation Sauschlau – neue Perspektiven auf Schweine


Wer sich ein detailliertes Bild von der Intelligenz und dem Verhalten von Schweinen machen möchte, sollte sich die ZDF-Dokumentation Sauschlau ansehen. Diese spannende Produktion beleuchtet die erstaunlichen Fähigkeiten von Schweinen und zeigt, wie sie lernen, kommunizieren und Probleme lösen.

Besonders beeindruckend ist ein Experiment, bei dem Schweine lernen, Symbole auf einem Touchscreen zu erkennen und gezielt auszuwählen – eine Leistung, die bisher nur wenigen Tierarten zugeschrieben wurde. Die Doku stellt zudem die Frage, wie unsere Gesellschaft mit diesen Erkenntnissen umgehen sollte. Wenn Schweine so intelligent und sozial sind, wie wir es nun wissen – wie rechtfertigen wir dann ihren aktuellen Status in der Massentierhaltung?



Ein Plädoyer für mehr Respekt gegenüber Schweinen


Schweine sind fühlende Lebewesen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die Respekt und Anerkennung verdienen. Der heutige Tag des Schweins sollte nicht nur eine Gelegenheit sein, über ihre Bedeutung in unserer Kultur nachzudenken, sondern auch über die Verantwortung, die wir für sie tragen.

Die Art und Weise, wie wir mit Schweinen umgehen, spiegelt letztlich unsere Haltung gegenüber Tieren im Allgemeinen wider. Wer sich bewusst macht, dass Schweine Persönlichkeiten haben, Emotionen empfinden und komplexe Probleme lösen können, wird sie nicht mehr nur als bloße Fleischlieferanten betrachten.


Fazit: Mehr Achtsamkeit und Wertschätzung für Schweine


Meine persönliche Reise mit Schweinen – von der kindlichen Faszination über die Patenschaft für das Rotbunte Husumer Schwein bis hin zur Auseinandersetzung mit ihrer Intelligenz – hat mir gezeigt, wie viel wir von ihnen lernen können. Der Tag des Schweins bietet die perfekte Gelegenheit, um innezuhalten und unser Verhältnis zu diesen Tieren zu hinterfragen.

Wir müssen Schweine als das sehen, was sie sind: intelligente, soziale und empfindsame Lebewesen, die einen würdevollen Umgang verdienen. Mit Bildungsarbeit, Initiativen wie der Arche Warder und Dokumentationen wie Sauschlau können wir dazu beitragen, das öffentliche Bild von Schweinen zu verändern – und ihnen den Respekt entgegenzubringen, den sie verdienen.







 
 
 

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